Schüler gegen Vergessen für Demokratie – eine virtuelle deutsch-französische Begegnung

Auf den Spuren Liese Judas, Lisa Fittkos und Hannah Arendts in Gurs, Paris und Drancy.

Deutscher Koordinierungsrat (DKR) der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

Mit unserer App „Jewish Footprints /Auf den Spuren jüdischen Lebens“ im Gepäck reisen wir (virtuell) in unsere hessische Partnerregion Nouvelle Aquitaine, um uns dort auf Initiative des Generalkonsulats und des Teams des Château d´Orion mit französischen Jugendlichen, Kulturschaffenden und Vermittlern über die Zukunft der Erinnerung, ein Europa der Regionen und die friedensstiftende Rolle der Religionen auszutauschen.

„Das Erschrecken umwandeln in aktive Erinnerung“, getreu dieser von Altbundespräsident Joachim Gauck angemahnte Aufgabe, hat sich 2020 eine Verbindung deutsch-französischer Institutionen von der Unbill der Pandemie nicht beirren lassen und eine ermutigende, binationale Video- Vernissage initiiert.  Ziel war es, trotz der ausgefallenen realen Begegnung der Jugendlichen auf den Spuren von Lise Juda, Lisa Fittko und Hannah Arendt im Lager Gurs, andere Wege zur gemeinsamen Stärkung ihres Engagements zu finden. Die Generalsekretärin des deutschen Koordinierungsrates, Ilona Klemens, übernahm die Trägerschaft dieses Projekts.

So ist es gelungen am 75. Jahrestag des Kriegsendes engagierte Kräfte aus verschiedenen Generationen mit Historiker*innen, Politiker*innen und Künstler*innen ins Gespräch zu bringen. Die Vorstellung von sinnstiftenden Projekten für ein friedliches Miteinander und den Erhalt demokratischer Grundwerte wurde ergänzt durch Filmausschnitte und musikalische Beiträge.  Was aus der Not entstand, wurde zum international beachteten Ereignis, das neue Ideen zur gegenseitigen Unterstützung und Vernetzung nach sich zieht.

Aus der Begründung der Jury des Jugendkarlspreis, warum das Gesamtprojekt in die engere Auswahl kam: „Als interkulturelles und edukatives Projekt trägt „Schüler gegen Vergessen für Demokratie“ ganz maßgeblich zur Aktivierung gegen Holocaustleugnung, Antisemitismus und Hetze bei. Die jungen Menschen lernen im Rahmen des Projektes nicht nur mehr über die jüdische Geschichte und Kultur, sondern üben sich auch ganz praktisch in der Kommunikation eines sensiblen Themas. So setzen sie ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen, gegen Antisemitismus und für Demokratie – ein wichtiges Signal in der heutigen Zeit!“

https://www.gegen-vergessen.de/fileadmin/user_upload/Gegen_Vergessen/Mitgliederzeitschrift/GVFD-Magazin_105-2020_web.pdf (S. 31)