Herausforderungen und Orientierungshilfen im Themenfeld der religiös begründeten Radikalisierung
Zeit: 16.11.2021 von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Ort: Bürgerzentrum „Zum Goldnen Löwen“, Frankfurter Landstr. 153, 64291 Darmstadt (Arheilgen)
Zielgruppe: Lehrkräfte, (Schul-)sozialarbeitende, Haupt- und Ehrenamtliche der, Geflüchtetenarbeit, Beschäftigte in der Kinder- und Jugendarbeit, andere Interessierte
Anmeldung: Bitte melden Sie sich hier an
Die Veranstaltung findet unter den geltenden Auflagen zum Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus statt. Seit dem 6. Oktober 2021 gilt für öffentliche Veranstaltungen in Versammlungsstätten der Wissenschaftsstadt Darmstadt die 2G-Regel, weshalb nur geimpfte und genesene Personen am Fachtag teilnehmen können. Sollte eine Veranstaltung in Präsenz wider Erwarten nicht möglich sein, wird es eine digitale Alternative geben.
Oberbürgermeister Jochen Partsch wird die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnen.
Der Fachtag ist eine Kooperationsveranstaltung im Rahmen der Darmstädter Demokratiereihe und wird gemeinsam von der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Spielmobil Darmstadt e.V. ausgerichtet.
Ablauf:
Vortrag: Religiös begründeter Extremismus bei Kindern und Jugendlichen – Herausforderungen und Handlungsempfehlungen aus der Beratungsarbeit
Der Input stellt den Veranstaltungsauftakt dar und führt zunächst allgemein in die Problematik religiös begründeter Ideologisierungs- und Radikalisierungsprozesse bei Kindern, Jugendlichen und ihren Familien ein. Daraufhin werden Einblicke in die Beratungsarbeit vermittelt und anhand eines Fallbeispiels wird dargestellt, was es im Umgang mit salafistisch geprägten Weltbildern zu beachten gilt. Darüber hinaus werden Handlungsoptionen für die vielschichtigen Herausforderungen, mit denen sich Schulen und Jugendämter in diesem Kontext konfrontiert sehen, aufgezeigt.
Johann Esau ist Mitgründer und Vorsitzender von Wertzeug e.V. – Verein für Demokratiebildung. Er hat Orient- und Kulturwissenschaft in Marburg studiert, wo er danach eine vollstationäre Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Geflüchtete leitete. Seit 2016 ist er in der Islamismusprävention und -intervention in Rheinland-Pfalz tätig. Zurzeit leitet er ein Projekt zur Demokratieförderung und Extremismusprävention im Strafvollzug.
Workshop I: Radikalisierung oder Provokation? Zum pädagogischen Umgang mit (radikal-) religiös erscheinenden Positionen bei Kindern und Jugendlichen
Der Workshop zielt darauf ab, die Teilnehmenden zur Unterscheidung zwischen radikalreligiöser Ideologie, gezielter Provokation und Protestreaktion von Jugendlichen zu befähigen. Im Vordergrund steht außerdem die Frage danach, welche erprobten Handlungsoptionen sich für den Umgang mit problematischen Positionen und Verhaltensformen bei Kindern und Jugendlichen eignen. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, Fallbeispiele aus ihrem eigenen Arbeitsalltag einzubringen, diese zu diskutieren und gemeinsam mit dem Experten Handlungsstrategien zu identifizieren.
Dr. Jochen Müller ist Islamwissenschaftler, er arbeitete lange als Redakteur und ist Mitbegründer und Co-Geschäftsführer von Ufuq e.V. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Islam, Islamismus und antimuslimischer Rassismus in Deutschland, Kolonialismus und Nord-Süd-Politik, Nahostkonflikt und Antisemitismus sowie Islam in Schule, Pädagogik und politischer Bildung.
Workshop II: Zentrale Charakteristika religiös begründeter Radikalisierungsprozesse bei jungen Geflüchteten
In diesem Workshop werden Kenntnisse über die zentralen Charakteristika in religiös begründeten Radikalisierungsprozessen bei jungen Geflüchteten vermittelt. Dafür werden zunächst Unterschiede in der Erscheinungsform einer Ideologie je nach Herkunftsland und Strömung skizziert. Es geht weiterhin um Auffälligkeiten in sich verändernden Verhaltensformen, demokratiefeindliche Äußerungen und die Verwendung von (un)eindeutiger Symbolik. Die Teilnehmenden erhalten außerdem die Möglichkeit, über Praxisbeispiele aus dem eigenen Arbeitsalltag zu sprechen, diese zu reflektieren und gemeinsam mit der Expertin Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Hanifa Haqani ist mit vier Jahren mit ihrer Familie aus Kabul (Afghanistan) nach Deutschland geflüchtet und hat in Marburg vergleichende Religionswissenschaft studiert.
Sie arbeitet seit 30 Jahren mit Geflüchteten. Nach langjährigem Engagement im Ausländerbeirat Marburg arbeitet sie nun seit 2015 in der Extremismusprävention in Frankfurt. Sie ist Geschäftsführerin des Vereins Rumi imPuls e.V., einer Migrant*innenselbstorganisation, die sich für Vielfalt, Integration und gewaltfreie Konfliktbewältigung einsetzt.
Kontakt
Wissenschaftsstadt Darmstadt
Amt für Vielfalt und Internationale Beziehungen
Bad Nauheimer Str. 4
64289 Darmstadt
Telefon: 06151 13-2322
E-Mail: Lisa.Asferachew@darmstadt.de
Internet: www.darmstadt.de
Spielmobil Darmstadt e.V.
Yunus Özak
Fuchsstraße 9
64291 Darmstadt
Telefon: 0176 22374630